Der Gutshof, der in Kirchschletten bestand, wurde von den Dorfbewohnern kurzerhand Schloss genannt. Er war ursprünglich im Besitz der Fürstbischöfe von Bamberg und hat eine bewegte und wechselhafte Geschichte.
Das Schloss wurde urkundlich erstmals 1143 erwähnt. 1695 kaufte der Kurkölnische Minister und Obristkanzler Johann Friedrich Karg von Bebenburg das reichsfreie Rittergut. Von da an bis zum Jahr 1856 blieb das Gut Kirchschletten im Besitz der Bebenburger.
Am 22. Mai 1856 starb der letzte Ahne aus der fränkischen Linie. Bereits 1849 wurde das Gut an Eduard Ohlmüller aus Bamberg verkauft. Er bewohnte das Gut mit seiner Familie; dessen Sohn Wilhelm Ohlmüller (1857-1937) geheimer Regierungsrat im kaiserlichen Gesundheitsamt in Berlin. Er war zuständig für Hygienefragen und Abwassersysteme.
1896 erwarben die Englischen Fräulein den Besitz, verkauften ihn jedoch 1914 an den christlichen Bauernverband weiter. 1917 ging das Gut an die Benediktiner der Abtei Niederalteich über. Pater Edmund Pontiller (1889-1945) verrichtete viele Jahre treu seinen Dienst in Kirchschleten, bis er von der Gestapo hingerichtet wurde.