Datum:
Veröffentlicht: 18.8.16
Von:
Mechthild Thürmer
Tod von Schwester Mary Redempta (Veronica) Bilbao OSB am 12.8.2016
Ihr Lebensmotto war "Wir haben nichts und besitzen doch alles!"
In tiefer Dankbarkeit und in christlicher Hoffnung auf ein Wiedersehen bei Gott nehmen wir Abschied von Sr. M. Redempta OSB und bitten Sie um Ihr Gebet für die Heimgegangene.
Siewurde in Tanawan, Leyte auf den Philippinen geboren. Ihr Vater, Felix Bilbao,war Metzger und Farmer, ihre Mutter Lorenza führte den Haushalt. Das Paar warmit 18 Kindern gesegnet, von denen die meisten die Kindheit aufgrund derKriegszeit nicht überlebten.
Veronicaabsolvierte 10 Jahre Schule in Tanawan, Leyte und arbeitete dann alsVerkäuferin im Geschäft einer Tante. Schon in sehr jungen Jahren verspürte sieden Wunsch, in ein Kloster zu gehen, um zur Ehre Gottes zu arbeiten. IhreEltern waren jedoch strikt dagegen, sie brauchten die junge Frau zurUnterstützung der Familie.
Mit18 Jahren floh sie von zu Haus, verbrachte einige Tage in Manila, und bat dann um Aufnahme in die Abtei ImmaculateHeart of Mary, Fatima/Vigan.
Am11. Mai des Jahres 1961 wurde die junge Frau eingekleidet und erhielt den NamenMary Redempta; Redempta bedeutet „die Erlöste“.
Am 19. März 1963 legte Sr. M.Redempta OSB die zeitlichen Gelübde in der Abtei Immaculate Heart of Mary,Fatima/Vigan ab.
Nachkurzer Zeit folgte sie dem Ruf unserer Gründerin M. Äbtissin Edeltraud Dannerund kam am 5. Mai 1963 nach Kirchschletten. Von Anfang an war Sr. M. RedemptaOSB in der Landwirtschaft und im Haus beschäftigt. Ihre kräftige und zupackendeArt war eine große Unterstützung in dieser Zeit des Aufbaues unseres Klosters.
Am19. März 1969 legte Sr. M. Redempta OSB die Ewigen Gelübde ab.
VieleJahre war sie auch im Wald beschäftigt, um das Holz zum Heizen und damals auchnoch zum Kochen zu beschaffen. Sr. M. Redempta OSB liebte den fränkischen Wald,die sanfte Natur, die sie sich, wie sie sagt, in dieser besonderen Schönheit vorher in ihrer philippinischenHeimat nicht vorstellen konnte.
LangeZeit arbeitete sie in unserem Kuhstall und anschließend im damals neugebautenSchweinestall, um Sr. M. Nieves OSB tatkräftig zu unterstützen. Nach einemUnfall dort war sie in der Hausarbeit unseres Klosters tätig.
ImJahre 2000 konnte Sr. M. Redempta OSB zum ersten Mal Heimaturlaub auf denPhilippinen machen. Dort lebten drei Brüder und eine Schwester mit ihrenFamilien. Sie kehrte ausgeglichen und zufrieden in unsere Abtei zurück: IhreHeimat sei hier. Hier fühle sie sich aufgehoben, waren ihre Worte.
Sr.M. Redempta OSB war stets glücklich und dankbar über ihr Leben in unsererschwesterlichen Gemeinschaft. Sie betonte, dass sie hier ihrem Herrn und Gottdienen kann, wie sie es sich schon als junge Frau gewünscht hatte. Als einfroher und ruhiger Mensch brachte sie mit ihrem ansteckenden Lachen Freude inunsere Gemeinschaft.
Immerwieder betonte sie: „Wir besitzen nichts in diesem Leben, wir haben nichts, unddennoch haben wir alles, was wir brauchen.“
ImLaufe des Jahres 2015 fiel ihr das Laufen und das Atmen immer schwerer. Nacheinem kurzen Krankenhausaufenthalt konnte sie ihre treuen Hilfsdienste in derKüche nicht mehr anbieten. Nunwar sie noch mehr eine stille Beterin geworden, die treu die gemeinsamenGottesdienste in unserer Kirche mit Hilfe ihres Rollators besuchte.
AmFreitag, 12. August 2016 schlief Sr. M. Redempta OSB nach einem erfüllten Lebeninnigen Gebetes und aufopfernder Arbeit friedlich inmitten unserer Gemeinschaft für immer ein. Ihre Sehnsuchtwurde gestillt: sie durfte heimgehen in die ewige Heimat. Am 18. August 2016wurde sie auf dem Friedhof unserer Abtei bestattet.
In tiefer Dankbarkeit und in christlicher Hoffnung auf ein Wiedersehenbei Gott nehmen wir Abschied von Sr. M. Redempta OSB und bitten Sie um IhrGebet für die Heimgegangene.