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Sr. Hedwig Domondon OSB feierte ihr 50jähriges Professjubiläum

Professjubiläum Sr. Hedwig
Datum:
Veröffentlicht: 15.1.18
Von:
Birgit Kühnlein
Zu dem Festgottesdienst kam fast zeitgleich H.H. Erzbischof Prof. Dr. Ludwig Schick aus Bamberg

So viel Aufregung war heuer selten an nur einem Tag in Kirchschletten: Am 11. Juli rückten gegen Mittag zwei Polizeiwagen an und die Beamten bezogen Posten vor dem Pilgerhaus - angekündigt waren Bundesminister Herr Dr. Gerd Müller und Bundestagsabgeordnete Frau Emmi Zeulner, die eingeladen hatten, um über Deutschlands Zukunft zu sprechen. Äbtissin Mechthild Thürmer hatte zugesagt, die Räumlichkeiten des Pilgerhauses zur Verfügung zu stellen, noch nicht wissend, dass dieser Besuch mit einem anderen besonderen Ereignis zusammenfiel: Sr. Hedwig Domondon OSB feierte ihr 50jähriges Professjubiläum. Zu dem Festgottesdienst kam fast zeitgleich H.H. Erzbischof Prof. Dr. Ludwig Schick aus Bamberg. In ihrer Begrüßungsrede vor den Gästen der Veranstaltung des Bundesministers sprach die Äbtissin von den Herausforderungen der Zukunft - dazu jedoch brauche es den Segen Gottes. „Einen besseren Tag und einen besseren Ort für diese Veranstaltung hätte man nicht wählen können“, sagte sie, „heute feiern wir auch das Fest des Hl. Benedikt von Nursia, von Papst Paul VI im Jahre 1964 zum Patron Europas gewählt. Ein Segen sollte er sein und zum Segen für das Christliche Abendland - und weit darüber hinaus - ist er auch geworden.“

Und dann war höchste Zeit für die Äbtissin, wieder in das kleine Klosterkirchlein zu eilen, wo der Festgottesdienst für Sr. Hedwig Domondon OSB beginnen sollte.

Sr. Hedwig ist im Oktober 1943 als fünftes Kind einer Farmer-Familie mit sieben Kindern in Agoo La Union auf den Philippinen geboren, sie wurde von ihren Eltern auf den Namen Flaviana getauft. Schon sehr früh verspürte sie den Wunsch, sich den Franziskaner-Schwestern auf den Philippinen anzuschließen. Ihre Eltern bestanden jedoch darauf, dass sie - bevor sie ihrem Wunsch, in ein Kloster zu gehen nachgaben - nach Abschluss der Highschool in Manila studieren und einen Abschluss im Fach Bankwesen erlangen sollte. Am 13. November 1964 wurde sie in das Mutterhaus Fatima/Vigan aufgenommen. Ihre zeitliche Profess legte sie am 6. Januar 1967 in Fatima/Vigan ab und wurde schon kurze Zeit später gefragt, ob sie sich vorstellen könne, in Kirchschletten in der Gemeinschaft der Schwestern zu leben und zu arbeiten. Sr. Hedwig konnte, sie konnte sich mit Gottes Hilfe den Sprung über Kontinente vorstellen: nach innerlicher Rücksprache mit Gott, ihr die Entscheidung zu erleichtern, traf sie am 25. Juni 1970 zusammen mit Sr. Nieves OSB in Kirchschletten ein. Mit ihrem sanften und klugen Wesen gehört Sr. Hedwig zu den ausgeglichenen Schwestern in der klösterlichen Gemeinschaft. Ihre grundtiefe Gelassenheit in ihrer Hinwendung zu den Aufgaben, die Gott ihr auferlegt hat, ist sie ein Ruhepol. Bei den Hausgästen des Klosters hat sie sich durch ihre hervorragenden Kochkenntnisse hohes Lob und Anerkennung erworben. Für Sr. Hedwig ist es ein Bedürfnis zu betonen, dass es eine große Freude für sie ist, in der klösterlichen Gemeinschaft einander beizustehen, auf dem Weg, den Gott ihnen vorgeschrieben hat. - Feierliche Stille und Aufmerksamkeit aller Anwesenden begleiteten Sr. Hedwig OSB bei die Erneuerung ihres Ewigen Gelübdes, Gott und ihrer klösterlichen Gemeinschaft für immer zu dienen. In Gedanken wünschte man ihr Freude und Stärke. Und selbst die Jüngsten, die Ministranten, die ihre Aufgabe hervorragend unter der sorgsamen Lenkung des H.H. Erzbischofs und der anwesenden Priester erfüllten, waren sich der Besonderheit ihres Dienstes an diesem Tag bewusst. Nach Ausklang des Festgottesdienstes unter der Begleitung des Orgelspiels von Sr. Felizitas OSB ging es für die Gäste hinüber ins Haus Benedikt. H.H. Erzbischof Dr. Ludwig Schick und die begleitenden Priester konnten sich überzeugen, wie hervorragend die Köstlichkeiten klösterlicher Küche zubereitet waren, und wie fröhlich und liebevoll die Schwestern der Abtei Maria Frieden für ihre Mitschwester Sr. Hedwig OSB diesen Tag gestalteten. Bei so vielen guten Wünschen und Umarmungen für Sr. Hedwig OSB floss so manches Tränlein, zu berührend waren die Augenblicke dieser Goldenen Profess. Mit Dank an Sr. Hedwig für ihre Lebensleistung und vielen guten Wünschen, mögen ihr noch viele schöne Jahre in Kirchschletten in der Abtei Maria Frieden beschert sein, fand dieser besondere Tag einen guten Ausklang.

Evelyn Bechtle