Philippinen, USA, Deutschland: Schwester Carmen wurde 90
Am 7. Januar 2020 hatten die Benediktinerinnen der Abtei Maria Frieden etwas zu feiern: Schwester Carmen wurde 90 Jahre alt. Schwester Carmen Pestano erblickte 1930 auf den Philippinen als eines von sieben Kindern das Licht der Welt. Ihr Vater brachte während der Kriegszeiten Menschen mit einer einfachen Pferdekutsche in die Nachbarsorte, da viele nach Arbeit und Nahrung suchten. Mit 18 Jahren entschied sie sich, zunächst gegen den Willen der Eltern, dem Konvent in Fatima, Vigan, beizutreten. Als Mutter Edeltraud, die Gründerin des Konvents, 1955 die Philippinen verließ, um in ihrer Heimat Deutschland ein Kloster zu gründen, wurde Carmen zusammen mit Schwester Alma, in die USA geschickt, um dort Geld für die Sanierung der Gebäude in Kirchschletten zu sammeln. 1965 wurden die Schwestern zurückbeordert. Während ihre Mitschwestern zurück in die Heimat reisten, wurde Carmen nach Kirchschletten berufen.
Am Anfang tat sie sich dort schwer, nicht nur aufgrund der neuen Sprache und Kultur. Aber die Schwestern wuchsen schnell zu einer Gemeinschaft zusammen. Trotz der weiten Entfernung zur Heimat und zur Familie, spürte Schwester Carmen kein Heimweh. Ihre guten Englischkenntnisse führten sie in die US-Kaserne nach Bamberg, wo sie Religionsunterricht. Über ihre Berufung nach Deutschland sagt Schwester Carmen: „Als ich gefragt wurde, ob ich auf die Philippinen zurückkehren möchte, entschied ich mich, zu bleiben und hier an meinem Platz Gott zu dienen. Ich habe es niemals bereut. Und ich bin glücklich, dass wir in der Fremde so gut aufgenommen wurden“. Zum 90. Geburtstag gratulierten ihr neben Äbtissin Mutter Mechthild Thürmer OSB und ihre Mitschwestern auch Zapfendorfs Bürgermeister Volker Dittrich. Auch durfte sich Schwester Carmen über Familienbesuch freuen.